Müllkippe Meer

Collage und Text von Dora
Bei einem Spaziergang während meines einwöchigen Aufenthalts auf Mallorca packte mich die schiere Wut: Überall an dem sonst so paradiesischen Strand waren Plastikflaschen, Tüten, kaputte Spielzeuge und viele weitere kuriose Dinge verteilt. Und aus Erfahrung kann ich sagen, dass dies nicht eine Ausnahme war.
Ob an der Nordsee oder auf den Azoren: Überall findet man Plastikflaschen wie oben auf dem Bild. Es scheint so als ob sinnlose Flaschenposten ohne Inhalt von Kontinent zu Kontinent geschickt werden würden, von rücksichtslosen Sendern zu nicht vorhandenen Empfängern. Doch auch ohne ein bekrickeltes Stück Papier im Inneren der Flasche vermittelt sie einem immer noch eine Nachricht. Die Meere und seine Bewohner sind in Gefahr!
Und vor allem achtlos weggeworfene Flaschen spielen dabei eine große Rolle.

Nach einer Studie vom Meeresforschungsinstitut der Universität der Azoren besteht der Müll in den Weltozeanen zu 41% aus Plastik, größtenteils aus Flaschen und Tüten. 41% von geschätzt schlappen 142 Millionen Tonnen Müll im Meer. Der Müll ist gefährlich, da giftige Schadstoffe in das Wasser gelangen können und vor allem weil Seevögel, Fische und andere Meerestiere bunte Plastikpartikel mit Nahrung verwechseln und daran sterben. Etwa 100.000 Meeressäuger und wahrscheinlich eine Million Seevögel sterben an den Folgen von Müll jedes Jahr. In der Donau soll es mehr Plastikpartikel als Fische geben und im Nordostpazifik gibt es einen riesigen Müllteppich, so groß wie Zentraleuropa, der wie ein Strudel alle Abfälle aus dem Pazifik mit sich reißt.

Leider scheinen die Politiker von der unendlichen, gigantischen Flut an Müll ziemlich überfordert zu sein, denn die paar Maßnahmen, die bis jetzt in Kraft getreten sind, zeigen wenig Erfolg. Heute ist noch kein Ende der Müllflut in Sicht und das Bewusstsein und der Ehrgeiz in der Bevölkerung noch nicht wirklich vorhanden, die zusätzlichen 10 Millionen Tonnen Abfall im Meer pro Jahr zu verringern
.

Natürlich wird der Müll nicht nur von Urlaubern am Strand produziert, sondern auch von Fischern, Fabriken und Kreuzfahrtschiffen. Allerdings wäre es schon ein Anfang, wenn man anstatt etwas faul über seine Schulter zu werfen oder im Sand liegen zu lassen, sich von seiner bequemen Strandmatte erheben und ganz sportlich zu einem Mülleimer laufen würde. Immerhin gibt es an den meisten Stränden genug alte Plastikflaschen, die einen daran erinnern!

Hier kannst du dich weiter informieren: http://www.nabu.de/themen/meere/plastik/

Quellen:
http://www.greenpeace.de/themen/meere/muell-im-meer
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/muell-im-meer-plastik-abfall-sogar-in-der-tiefsee-a-967013.html
http://www.nabu.de/themen/meere/plastik/
http://www.nabu.de/meeresschutz/NABU-Broschuere_Muellkippe_Meer.pdf
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/muell-in-donau-mehr-plastik-als-fisch-a-957241.html

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