Ich habe Paper Towns (dt.: Margos Spuren – war letztes Jahr im Kino, ist aber meiner Meinung nach nicht so empfehlenswert) gegen Ende der 11. Klasse gelesen, und vielleicht lag es daran, dass das Ende der Schulzeit und somit der Beginn des Ernst des Lebens zum ersten Mal wirklich in greifbare Nähe rückten, aber ich habe dem Buch eine Menge abgewinnen können, was in meinem Fall meistens heißt, dass ich viele Sätze finde, die mir bedeutsam erscheinen und dann in ein Heft eingetragen werden, auf dessen Umschlag „It just speaks to me“ (ein Zitat von einer guten Freundin) steht.
Für alle, die nicht wissen, worum es in dem Buch geht, folgt hier eine kurze Zusammenfassung (alle, die die Story kennen, können diesen Absatz getrost überspringen): Quentin ist im letzten Jahr auf der High School und bereits seit Ewigkeiten in Margo verliebt, mit der er früher gut befreundet war. Nur gehört sie inzwischen zu den cool kids und er verbringt die meiste Zeit mit seinen zwei besten Freunden Ben und Radar im Orchesterraum oder beim Zocken. Aber dann steht Margo eines Nachts in Quentins Zimmer und erbittet seine Hilfe bei einem persönlichen Rachefeldzug gegen ihren Freund und ihre Clique. Nach dieser Nacht ist sie verschwunden – allerdings nicht spurlos (Margos SPURen). Sie hat Quentin einige Hinweise hinterlassen, und zwischen Lernstress, Erwachsenwerden, der ersten Party und dem ganz normalen Teenager-Alltag im Allgemeinen macht er sich auf die abenteuerliche Suche nach ihr. Mehr sag ich nicht, ich will ja nicht spoilern.
Die Geschichte an sich hat mich eigentlich gar nicht so sehr berührt, ich mochte weder Quentin noch Margo besonders – aber das geht vielen so und ist wohl auch extra so gedreht (man denke hier bitte über den Satz „You expect people not to be themselves.“ nach) – , es war viel eher ein gewisses Gefühl, das transportiert wurde, eine Stimmung, die sich zwischen den Worten fand und ich den Zeilen entnommen habe. Es ist das Gefühl des (hoffentlich) letzten Jahres an dem einem vertrautesten Ort, mit denselben Leuten, die man jeden Tag sieht und trotzdem oder gerade deswegen liebt, das Gefühl der endlosen Schulstunden, die aber mit jedem Tag weniger und weniger werden, je näher die Abschlussprüfungen rücken, das Gefühl von großen Hoffnungen und vagen Plänen, gemeinsamen Träumen, Erwachsenwerden, Freundschaft auf Ewigkeit, nicht bloß auf Zeit, der ersten Reise ohne Eltern („Give us gas, and we can keep going forever.“), betrunkenen Gesprächen in ranzigen Partykellern, wo man freudig über die Zukunft spricht und doch Angst davor hat, das Gefühl von all den gewöhnlichen Dingen, die man jetzt im letzten Jahr zum letzte Mal genauso macht, und ich fand das Ganze gleichzeitig traurig und tröstlich, denn wie es in Paper Towns so schön heißt : „It’s so hard to leave – until you leave. And then it is the easiest goddamned thing in the world. “
- Caro
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