Queen 'I don't care!'



Warum „Ist mir alles scheiß egal“ euer neues Fashionmotto werden sollte. 


Zunächst einmal die Frage: Was bedeutet Mode eigentlich für dich? Also für mich ist das relativ eindeutig, Freiheit und Spielraum um mich kreativ auszudrücken und zu entfalten, in andere Rollen zu schlüpfen und mich immer wieder neu auszuprobieren. Und um es vielleicht was übertrieben darzustellen, Mode ist Kunst schlussfolgernd, Mensch der Mode zum Ausdruck seiner selbst verwendet ist gleich... ähm..Künstler!


Ich war schon immer sehr interessiert an Mode. Mein kleines, 12-jähriges Ich hat wie besessen die neueste Vogue oder Elle studiert. Fragte man es nach seinem Idol, so wurde KARL LAGERFELD innerhalb von 2 msec. aus dem Mund des besagten 12-jährigen Ichs in das Gesicht des Fragenden abgefeuert. Ich war Feuer und Flamme, kannte die neuesten Kollektionen, jedes noch so kleinen 'unwichtigen' Designers und habe mir auch selbst Nadeln in die Finger gestochen, bei meinen nächtlichen Ausbrüchen in die Welt eines Modedesigners. Mein 12-jähriges Ich lebte in 2 Welten. Der coolen Madonna-Vogue-Lagerfeld-Glitzer-Pailletten-Welt und der eines schüchternen, kleinen, unbemerkten Mädchens. Meine Ausstrahlung glich der, einer grauen, mit Kaugummi beklebten Wand im 1. Stock des Mädchenklos.

Viel zu groß war die Angst, anders zu sein, jemand, auf den man seinen Finger strecken würde und auslacht. Für alle Simpson Fans unter euch, Nelson ist nicht cool, sondern leidet unter massiven Minderwertigkeitskomplexen und sollte in keinem Fall imitiert werden, aus Rücksicht vor potenziellen Klowandmädchen, wie ich eines war. HA HA!


Aus dieser Angst heraus, ließ ich meinen Umhang, der jegliche Indizien auf meine geheime Madonna-Vogue-Lagerfeld-Glitzer-Pailletten-Welt verstecken sollte, an. Er versteckte jedoch nicht nur diese kleine Leidenschaft für Karl Lagerfelds neue Sonnenbrille und den ultrahippen Louis Vouiton Junggelschuhen, sondern auch meine komplette Persönlichkeit. Ich versteckte mich vor allem. Angst davor komisch zu sein; anders. Angst davor, meine Kreationen würden niedergemacht werden. Angst davor, ich selbst zu sein!


Würde man nun die Geschichte dieses 12-jährigen Klowandmädchens weiterverfolgen, so würde sie so aussehen: Das besagte Mädchen mit unbestreitbaren Ähnlichkeiten der ebenfalls besagten Klowand, versteckte sich weiter und weiter und immer weiter hinter einem Vorhang, den es unwahrscheinlich gern verbrannt hätte, jedoch kein Feuerzeug zur Hand hatte. Tragisch.

Doch im Laufe der Zeit (und ich wechseln wieder zurück in die Ich-Perspektive) wurde mir klar, das ich bereits alles hatte um den Vorhang abzulegen, ich müsste nur wollen.

Mir wurde klar, dass nicht nur ich von all den Zweifeln umgeben war, sondern alle anderen um mich herum ebenso. Wir alle denken doch am meisten über uns selbst nach, wie wir auf andere wirken, was wir ausstrahlen. Dabei missfällt uns das dies niemanden interessiert, weil wir in einer Spirale konzentrierten egoistischen Denkens stecken: Pubertät!


Der Mensch ist nun einmal von Natur aus ein Egoist! Und das stelle ich nun erst einmal vollkommen ohne Wertung in den Raum. So, ich glaube das reicht an Bedenkzeit.

Wo ist der Sinn darin, sich hinter seinen Ängsten und ihren potenziellen Folgen zu verstecken, wenn man dabei sein ganzes Ich verhüllt, zensiert und stillschweigend in der Ecke verkümmern lässt?

Für mein 12-jähriges Ich war die Antwort nicht klar, da sie übertönt wurde von all den schallenden HA HAs, welche die Hobbie-Nelsons in ihrem Umfeld absonderten.

Diese HA HAs entstehen jedoch aus eigener Unsicherheit des Verursachers, denn wenn du ihnen zeigst, dass du selbstbewusst zu dem stehst was dich ausmacht, zeigst du ihnen auch, dass sie dies nicht können. Menschen, wie diese bewundern Menschen wie dich, oder mich insgeheim.


Und wenn du nun vor dem Bildschirm sitzt und dir denkst, cool, aber wer zur Hölle bin ich, und wie zur Hölle drücke ich dieses Ich aus, dann gebe ich dir einen Anhaltspunkt von John Walters:


„If you really like something, don't ever think, Can I do this? If you think Can I? You won't. You have to say, „I'm gonna do this, and nobody's gonna stop me!“


und nur um sicher zu gehen, dass du genug Input von coolen Menschen bekommen hast, hier noch Jim Morrison eine außerordnetlich wichtige Frage, mit der ich womöglich immer wieder antanzen werde:


„Where is your will to be weird?“ 


 -Svenja

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