Diary Dienstag // 1. 12. 2015

Collage von Dora
In unserem Winterthema wollen wir uns mit dem nörgelnden, drängenden, hoffnungsvollen, beunruhigenden und träumerischen Thema Zukunft auseinandersetzen. Vor allem in den Diaries der Hildegard-Autorinnen können alle Facetten zum Ausdruck kommen. In den nächsten Monaten sollen sie darum erweitert werden: Um Schul- und Personaldiaries, Fotos, Skizzen, Texte.

Dora 
Heute ist meine letzte reguläre Klausurphase zu Ende gegangen. Meine nächsten Klausuren werden die des Vorabiturs sein. Ich habe zum letzten Mal in meinem Leben Deutsch, Mathe und Französisch geschrieben. Gruselig. Ich werde niemals das französische Plusquamperfekt lernen oder den Unterschied zwischen Konditionell und Subjonctif, denn dazu reicht mein Ehrgeiz nicht. Für Klausuren hätte ich es vielleicht noch in Erwägung gezogen diese grammatikalischen Themen zu wiederholen, aber jetzt… Und es ist echt blöd, in Mathe zu sitzen, und ein ein neues Thema anzufangen, in dem man aber nie wieder überprüft wird und deswegen jede Anstrengung überflüssig ist. Zum einen müsste ich mich reinhängen, um eine gute mündliche Note zu bekommen, zum anderen zählt alles nicht wirklich mehr und ich könnte meine Energie in andere Dinge stecken…
Ich dachte, ich wäre einfach erleichtert, nicht mehr so viele Klausuren zu schreiben. Aber stattdessen fühle ich mich einfach komisch und immer komischer, da das Ende meiner Schulzeit offensichtlich immer näher rückt. 
Das, was ich mir zwölf Jahre lang in Mathe erarbeitet habe, werde ich bald komplett vergessen haben und nie wieder anwenden; die Fächer Deutsch und Mathe, die ich schon von Anfang an hatte und mein Denken wahrscheinlich extrem geformt haben (wegen Logik und Analyse) sind für mich nun unbedeutend. Wie viel wird mir von allem, was ich je in der Schule gelernt habe, in Erinnerung bleiben? Inwieweit hat mich Schule wirklich geformt? Und was kommt danach?, sind Fragen die ich mir jetzt stelle.




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